Mittwoch, 16. November 2011

Kinder, wie die Zeit vergeht...

Ohja, wahnsinn, es sind gerade mal noch 3 Wochen, bis ich nach Hause fliege. Ich habe gerade mal gezählt, noch 23 Tage :-) Insgesamt bin ich jetzt schon fast 16 Wochen hier und ich muss sagen, Indianapolis ist wirklich eine schöne Stadt. Erst heute morgen war ich mal wieder am sogenannten "Canal" laufen - ja, es ist tatsächlich wie ein kleiner Fluss eben mitten durch die Stadt. Ich überlege mir mittlerweile schon, was ich meinen Eltern alles zeigen will, wenn sie nächstes Jahr im Mai nach Indianapolis kommen und der Canal gehört definitiv dazu.

Richtig gelesen, meine Eltern kommen mich im Mai besuchen. Naja, was heisst besuchen, sie holen mich wohl eher ab. Meine Abschlussfeier hier in Indy ist am 13. Mai, worauf ich mich schon wirklich freue. Das wird wohl genau so, wie man es aus den ganzen amerikanischen Filmen kennt, so mit Talar und Hut und so... Nachdem ich meinen Eltern dann ein paar Tage Indianapolis gezeigt habe (ja, hier gibt es tatsächlich sehenswerte Sachen!), geht es von hier aus weiter für 10 Tage nach Miami und Cape Coral, so richtig schön Badeurlaub. Und danach noch für eine Woche nach Boston und Umgebung, bevor wir Anfang Juni dann wieder in die Heimat zurückfliegen.

Aber jetzt freue ich mich wie gesagt erstmal darauf, über Weihnachten für ganze 4 Wochen nach Hause zu fliegen. Ich freue mich auf die Adventsstimmung, das Plätzchenbacken, die Christkindlmärkte, Glühwein, und und und. Apropos Plätzchenbacken, ich habe es tatsächlich geschafft, die Zutaten für Vanillekipferl zu finden, wobei es hier allerdings keine gemahlenen Mandeln gibt, sondern nur so Mandelstifte. Musste mir dann also erstmal eine Reibe zulegen und dann bin ich erstmal eine knappe Stunde in der Küche gestanden und hab Mandelstifte gerieben. Vielleicht sollte ich mich das nächste Mal doch auf den Weg zu Whole Foods Market machen, der etwa eine halbe Stunde mit dem Auto weg ist. Alles in allem sind die Vanillekipferl aber dann gelungen, meine Mitbewohnerinnen haben sich auch gefreut, als ich ihnen kleine Päckchen gemacht habe. 



Achja. ich hatte euch beim letzten Mal ja auch noch ein Foto von mir in meinem Halloween Kostüm versprochen - ich habe es nicht vergessen! Übrigens gab es einige Diskussionen, was ich denn jetzt tatsächlich bin... Es gab einige lustige Vorschläge wie Hexe oder Tinker Bell, aber letztendlich war ich eben doch eine Libelle - man beachte die Flügel!!!


Das neben mir ist übrigens Erin, eine Kommilitonin von mir und sozusagen meine "beste Freundin" hier drüben in Indianapolis. Sie ist genauso wie ich extra für den Studiengang nach Indianapolis gezogen, ursprünglich kommt sie aus Washington D.C., und studiert hat sie in Radford/Virginia. Achja, und ihre Eltern wohnen derzeit in Japan ;-)

Bevor ich also in gut 3 Wochen nach Hause fliegen kann, gibt es noch einiges zu tun. Das Herbstsemester hier in den USA endet bereits schon vor Weihnachten, das heisst, bei uns ist gerade eine heiße Phase, was Abschlussarbeiten, Projekte und Präsentationen anbelangt. Obwohl ich schon ungefähr  gefühlt ein Dutzend Präsentationen hinter mir habe, muss ich bis Ende des Semesters noch zwei Seminararbeiten schreiben (25 Seiten und 20 Seiten), eine eigene Webseite mit Inhalten wie Texten, Video, Links usw. erstellen sowie einen Artikel mit ungefähr 3000 bis 4000 Wörtern über Vorteile und Nachteile von Sportgetränken wie Gatorade/Powerade für das National Sports Journalism Center schreiben. Und das wie gesagt alles in den kommenden 3 Wochen.

Nächste Woche ist hier übrigens Thanksgiving, somit haben wir Studenten auch Thanksgiving Break von Mittwoch bis Sonntag. Herbstferien sozusagen. Und Thanksgiving ist im Vergleich zu unserem Erntedankfest hier wirklich eine große Sache. An Thanksgiving fährt ungefähr jeder nach Hause zu seiner Familie und die ganze Großfamilie trifft sich, um einen Tag lang zu essen. Ja, wirklich, die futtern fast den ganzen Tag. Mit meinem Fussball Team hatten wir schon letzten Sonntag unser Thanksgiving Dinner. 25 Spielerinnen plus unsere Trainer auf einem Haufen und das alles mit jeder Menge Essen! Ich musste einfach Fotos machen, damit ihr euch ungefähr vorstellen könnt, wie das aussieht.


Das Nachspeisenbuffet!



Der "Turkey" war zu dem Zeitpunkt, als ich das Foto gemacht habe, leider schon etwas gerupft, aber ich denke, ihr könnt Euch ungefähr vorstellen, wie er vorher ausgesehen hat :-)

Ich wurde auch schon von unterschiedlichen Leuten zum Thanksgiving Dinner mit ihrer Familie eingeladen, ich habe allerdings schon andere Pläne! Ich fahre nämlich mit fünf anderen "International Students" über Thanksgiving Break nach Chicago, also von Mittwoch bis Sonntag. Die anderen fünf kommen aus wirklich exotischen Ländern, Iran, Vietnam, Japan und Mexiko - wir sind also wirklich multikulturell! Und ich bin schon wirklich gespannt auf Chicago. Habe mir schon den Lonely Planet Reiseführer zugelegt! Wir übernachten in einem Hostel etwas nördlich von Downtown Chicago und der Vorteil von Chicago ist, dass die einen Nahverkehr haben, also ein öffentliches Verkehrssystem. Es ist natürlich nicht so gut ausgebaut, wie das in München, aber immerhin muss man nicht überall mit dem Auto hinfahren! Am Thanksgiving Tag (Donnerstag, 24. November) wird in Chicago auch eine Thanksgiving Day Parade veranstaltet, so wie es in New York eine gibt. Hier ein paar Fotos von der Parade in New York:




Mal schauen, ob die Parade in Chicago genauso groß ist, wie die in New York, ich freu mich auf alle Fälle schon drauf! Das Witzige ist außerdem, dass am selben Tag der "Christkindlmarket" in Chicago eröffnet wird. Es gibt also wirklich einen deutschen Christkindlmarkt in Chicago, selbst die Internetseite dazu ist auf Deutsch! Mal schauen, was es dann da so gibt, hoffentlich kann man Glühwein kaufen :-) Auf alle Fälle werde ich meine internationalen Freunde mitnehmen und Ihnen ein bisschen deutsche Tradition zeigen. Ansonsten ist Chicago angeblich für seine Pizza bekannt, und natürlich für seine Musik. Der Vorteil von unserem Hostel ist anscheinend, dass es im "Vergnügungsviertel" liegt, wo also die ganzen Bars und Restaurants sind.

So weit, so gut. Neues gibt es dann wahrscheinlich nach unserem Trip nach Chicago!