Es wird mal wieder Zeit, dass ich mich von Indianapolis aus melde. Mittlerweile ist ja doch schon wieder etwas Zeit vergangen, seit ich nach meinem Weihnachtsurlaub in Deutschland wieder hier in meiner Zweitheimat bin.
Mittlerweile ist Mitte März, der offizielle Frühlingsanfang ist erst ein paar Tage hier, aber bei uns hier ist schon der Sommer ausgebrochen. Sei über zwei Wochen haben wir hier Höchsttemperaturen von bis zu 29 Grad, und ich sitze im Moment in der Bibliothek, mit kurzer Hose und Sandalen an. Es ist wirklich warm.
Aber ich muss ehrlich sagen, ich hab nicht wirklich was gegen diesen vorzeitigen Sommer, im Gegenteil, es ist wirklich angenehm.
Letzte Woche hatten wir hier Spring Break, was sowas wie Frühlingsferien sind, allerdings nur eine Woche. Spring Break ist ja eigentlich eher dafür bekannt, dass Studenten nach Daytona Beach oder Panama Beach City fahren und dort eine Woche Party machen und sich betrinken. Eigentlich hatte ich geplant, genau das auch zu machen, wenn ich schon mal hier an einem amerikanischen College bin.
Tja, mein Spring Break war eher anders. Ich bin spontan mit sechs international Freunden aus Peru, Saudi-Arabien und Ägypten nach Detroit/Michigan gefahren. Detroit ist von Indianapolis aus etwa fünf bis fünfeinhalb Stunden mit dem Auto weg, also nicht ganz so schlimm. Wir sind also am Mittwoch losgefahren und bis Samstag geblieben.
Da wir mit sieben Leuten eine etwas ungerade Zahl hatten, haben wir in einem SpringHill Suites Hotel von Marriott übernachtet, wo bis zu drei Leute in einem Zimmer übernachten konnten, da es unter anderem auch mit einem Sofabett ausgestattet war. Das Hotel war wirklich super, wirklich große und geräumige Zimmer mit Doppelbetten und zusätzlichem kleinem Arbeitsbereich mit Schreibtisch und kleiner Küche usw. Außerdem war ein Indoor Pool mit Whirlpool dabei, den wir dann auch an zwei Tagen nutzten.
Einer aus meiner Reisegruppe hat einen Freund in Detroit, das war so ziemlich der Hauptgrund, warum wir nach Detroit gefahren sind anstelle von St. Louis. Von Detroit an sich haben wir dann ein bisschen was von der Innenstadt gesehen.Außerdem liegt Detroit direkt an der kanadischen Grenze. Detroit und Kanada sind nur durch einen Fluss geteilt.
Ansonsten haben wir uns hauptsächlich in dem arabischen Viertel Dearborn aufgehalten, eben weil der Großteil meiner Reisegruppe aus dem arabischen Teil der Welt kommt. Generell lerne ich im Moment wirklich sehr viel über die arabische Kultur an sich, eben weil ich seit ein paar Wochen so einen internationalen Freundeskreis habe. Das hätte ich mir auch nicht gedacht, dass ich durch meinen Auslandsaufenthalt in Indianapolis etwas über die arabische Kultur, Sitten und Gepflogenheiten lerne.
Generell kann man sagen, dass arabische Menschen sehr musikbegeistert sind und auch sehr gerne tanzen und klatschen, vor allem die Männer tanzen sehr oft zusammen.
Außerdem geht man normalerweise nicht in typische amerikanische Bars oder so (hauptsächlich weil Araber aufgrund ihrer Religion keinen Alkohol trinken dürfen), sondern man geht in Shisha Cafès, so wie man sie zum Beispiel aus München gewohnt ist (z.B. Mocca an der Münchner Freiheit).
Im Vergleich zum Herbstsemester gefällt es mir aber mittlerweile wirklich sehr viel besser hier, vor allem weil ich jetzt eben einen größeren Freundeskreis habe und wir eigentlich fast jeden Tag irgendwas zusammen machen, egal ob man zusammen in der Bibliothek sitzt und versucht zu lernt, oder ob man abends schnell mal zusammen essen geht oder sich einen Frozen Yoghurt holt. Und das Wetter trägt zur Zeit natürlich auch sehr dazu bei, eben weil man draußen sitzen kann.
Seit dieser Woche ist jetzt also auch wieder Uni, nachdem wir eben letzte Woche frei hatten. Und so langsam fängt auch schon wieder der Semesterendspurt an, nachdem wir nur noch etwa fünf Wochen haben, bis das Semester Ende April schon wieder zuende ist.
Und dieses Semester ist ja auch wohl mein allerletztes in meiner Studentenlaufbahn. Ich kanns gar nicht glauben, dass dann schon wieder fast ein Jahr rum ist und ich dann meinen Master von einem amerikanischen College in der Tasche habe.
Mitte Mai gibts hier dann auch eine offizielle Abschlussfeier, so wie man das aus den ganzen amerikanischen Filmen kennt, so richtig mit Talar und Hut usw. Und ich muss sagen, darauf freue ich mich wirklich schon sehr, nachdem ich ja bei der offiziellen Abschlussfeier der TU München leider nicht dabei sein konnte.
Außerdem kommen meine Eltern am 11. Mai hier nach Indianapolis und sind dann bei meiner Abschlussfeier dabei.
Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun: Für meine fünf Seminare muss noch einige Abschlussarbeiten oder Artikel schreiben und Abschlussprojekte wie zum Beispiel einen großen Videobeitrag für mein TV-Seminar fertig stellen. Es wird also wieder ein bisschen stressiger in den nächsten Wochen, aber das gehört eben dazu. Und ich hab auch keine Klausuren am Ende. Zumindestens weiss ich, dass das eben mein allerletztes Semester ist.
Ich melde mich dann wieder, wenn es in die Schlussphase meines Semesters geht, wenn ich dann also anfange, meine Sachen zusammenzupacken und meine Möbel bzw. mein Auto zu verkaufen.
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